Ma'alot die Stufenpsalmen Waltraud Rennebaum & Ensemble SHOSHAN |
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Die Bedeutung von Ma'alot Ma'alot das Album Pressestimmen zur CD Psalmentexte und Hörproben Ma'alot eine Stadt in Israel Ma'alot von Köln |
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Shirei ha Ma'alot |
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"Ma'alot" ist der Plural des hebräischen Wortes "Ma'alah", welches "Stufe", "Grad" oder "Heraufsteigen" bedeutet. Die Psalmen 120 bis 134 bilden den Zyklus der Stufen- oder Wallfahrtslieder, in Hebräisch heißen sie "Shirei ha Ma'alot". Einst wurden sie zu Israels großen Pilgerfesten Pessach, Schavuot und Sukkot auf dem Weg nach Jerusalem und vermutlich auch auf den Stufen des Tempels gesungen. In Synagoge und Kirche werden sie noch heute weltweit in der jeweiligen Landessprache gelesen und psalmodiert. Ihren besonderen Reiz entfalten sie, wenn sie in ihrer Ursprache, dem Hebräischen, gesungen und mit Instrumenten zum Klingen gebracht werden, denn Psalmen sind ursprünglich gesungene Gebete, deren Melodie und Rhythmus die Empfindungen des Beters widerspiegelten. | |||
Als Verfasser werden uns König David, der die Psalmen 122, 124, 131 und 133 dichtete, und sein Sohn Salomo, der Psalm 127 schrieb, genannt. Von den verbleibenden zehn Liedern wissen wir leider nicht, wer sie schuf. Jedes Stufenlied beginnt mit den Worten "Shir ha Ma'alot" (Lied der Stufen). Die kleinen Überschriften am Beginn der Psalmen enthalten Hinweise auf den Anlass des Psalms oder den Charakter der Musik, etwa ob es ein Klagelied oder ein Loblied ist. Manchmal wird auch auf eine bestimmte Melodie verwiesen, wie z.B. "nach der Lilien Weise", oder wir finden Angaben zur Verwendung bestimmter Musikinstrumente. Da alle 15 Psalmen die gleiche Überschrift tragen, ist klar, dass sie einen einheitlichen Zyklus bilden und dass ein besonderer Zusammenhang zwischen den Liedern besteht. | |||
Juden und Christen sind überzeugt, dass die "Shirei ha Ma'alot" im alten Israel während der traditionellen Wallfahrtsfeste, vor allem zu Beginn des Laubhüttenfestes (Sukkot), auf den Tempelstufen gesungen wurden. Der Talmud lehrt, dass im Jerusalemer Tempel eine halbkreisförmige Treppe mit genau 15 Stufen vom Frauenbezirk hinauf in den Vorhof der Männer führte. Die frühe Kirche glaubte, dass levitische Priester während der Feste auf jeder einzelnen Treppenstufe zum Tempel je einen Psalm in einer höheren Tonlage angestimmt haben. Martin Luther übersetzte die hebräische Überschrift der Stufenpsalmen mit "Lied im höheren Chor", weil er annahm, dass die Lieder von einem Chor auf einer erhöhten Plattform vorgetragen worden waren. | |||
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Die CD "Ma'alot" | |||
The Songs of Ascents / Die Stufenlieder / Shirei ha Ma'alot Psalmen 120 bis 134 und Psalm 139, in Hebräisch gesungen Waltraud Rennebaum & Ensemble SHOSHAN |
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© Shoshanim-Musikverlag, Best.-Nr.: S-CD-07 Gesamtspielzeit: 67:11 Min. |
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Sonderpreis |
Mit diesen 16 Psalmen präsentiert die Sängerin Waltraud Rennebaum ein Werk voller künstlerischer Reife und emotionaler Tiefe. Mit ihrer warmen, geschmeidigen Naturstimme entfaltet sie in den überwiegend selbst komponierten Liedern eine Atmosphäre von großer Dichte und Intensität, in der die Jahrtausende alten Bibeltexte musikalisch zu neuem Leben erweckt werden. Ihr ausdrucksvoller Gesang in Verbindung mit dem Klang der hebräischen Sprache ist unverwechselbar und besticht durch Reinheit, klangliche Schönheit und eine Vielfalt stimmlicher Variationen. Die Musik ist reich an wunderschönen Melodien und lebendigen Rhythmen und verbindet in den Arrangements ihres Ehemanns und Pianisten Raimund Rennebaum auf raffinierte Weise zwei verschiedene Welten miteinander, nämlich die jüdisch-orientalische und die europäisch-klassische Musikkultur. Ob das quirlig-filigrane oder rhythmisch-akzentuierte Klavierspiel, die melodisch-ruhigen oder rasant-virtuosen Flötenpassagen, die melancholischen Cello-Kantilenen, die orientalischen Handtrommeln oder Latin percussions, der archaisch-mystische Klang der keltischen Harfe, der klassisch-kultivierte Chorgesang des Männer-Vokaltrios jeder Künstler zeigt ein hohes Maß an Können und Vielseitigkeit. Dies ist die erste zusammenhängende Vertonung der Stufenpsalmen in ihrer Ursprache auf CD. Als "Zugabe" gibt es eine mitreißende und zugleich anrührende Version des Psalms 139. Psalmen sind Gebete und Herzensschreie zu Gott, welcher dem Betenden Antwort gibt. Und genau das ist in der Musik zu hören: Da wechseln leidenschaftliche Klage, Sehnsucht und jubelnder Lobgesang des Menschen mit Segnungen und tröstenden, ewig gültigen Verheißungen Gottes. Gesamtspielzeit: 67 Minuten. CD-Booklet 24 Seiten, durchgehend farbig, dreisprachig in Ivrit und hebr. Lautschrift, in Deutsch und in Englisch, zahlreiche Abbildungen aus Israel. Partiturausgaben mit Einzelstimmen zu jedem Lied auf Anfrage lieferbar. |
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Liedertitel | |||
1. El Adonai (Psalm 120) 2. Essa einai (Psalm 121) 3. Shaalu shelom Yerushalayim (Psalm 122) 4. Hineh keinei avadim (Psalm 123) 5. Nafshenu ketzipor nimleta (Psalm 124) 6. Ha tzadikim (Psalm 125) 7. Ke cholmim (Psalm 126) 8. Im Adonai lo ivne vait (Psalm 127) |
09. Yevarechecha (Psalm 128) 10. Adonai tzadik (Psalm 129) 11. Kiviti Adonai (Psalm 130) 12. Lo gavah libi (Psalm 131) 13. Po eshev (Psalm 132) 14. Ke tal Chermon (Psalm 133) 15. Hineh barchu et Adonai (Psalm 134) 16. Anah elech (Psalm 139) |
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Besetzung | |||
Ensemble SHOSHAN: Waltraud Rennebaum Mezzosopran; Kompositionen; Produzentin Raimund Rennebaum Piano, Keyboards; Kompositionen/Arrangements Heike Zehe Querflöte, Altquerflöte |
Gastmusiker: Anselm Schardt Violoncello Helmut Kandert Percussion Tom Daun Keltische Harfe Mitglieder Vokalensemble "Bel Canto": Olaf Rosier hoher Tenor Torsten Ache Tenor Klaus Kölsch Bariton |
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Pressestimmen zur CD ...Hier geht es nicht um beseeltes Frohlocken, hier werden auf hohem musikalischem Niveau Psalmen in einer Mischung von Klassik und israelischer Folklore vertont... (Jüdische Allgemeine, 31.01.2008) ganze Rezension lesen Seit 14 Jahren interpretiert Waltraud Rennebaum Psalmen und Loblieder der Bibel sehr feinfühlig und aktuell um sie in Melodie, Rhythmik und Klang neu zu beleben. (Deutschlandradio Kultur, "Aus der jüdischen Welt", 25.04.2008) ...sehr unterhaltsam in spritzig-eleganter Weise... Die gesanglichen und instrumentalen Qualitäten der Gruppe lassen erkennen, dass es sich um gut ausgebildete und erfahrene Musiker handelt. Sie spielen äußerst überzeugend... (Fanfare, Classical Music Reviews & Magazine, New Jersey, U.S.A., Ausgabe Mai-Juni 2008) ganze Rezension lesen Das deutsche Ensemble Shoshan zeigt mit seiner aktuellen Produktion "Ma'alot" wieder auf bemerkenswerte Weise, wie melodiös und singbar diese alte neue Sprache ist... Wer diese Musik hört, spürt die Einladung zur Pilgerreise. (idea Spektrum, 15.05.2008) ... ein anspruchsvolles Werk geistlicher Musik... Die Melodien sind teils beschwingt, teils von einer feinen Melancholie durchdrungen. Warmtönig ist die Stimme von Waltraud Rennebaum, und sie hat ein schönes Volumen. Geschmeidig moduliert sie mit ihrem ausdrucksvollen Mezzosopran die biblischen Worte in der Sprache der Bibel... (factum, CH, Ausgabe 3/2008) ganze Rezension lesen Kompositorisch und aufführungstechnisch ist dies eine ansprechende Produktion. Die dank häufiger Wiederholungen bedingte Eingängigkeit der Melodien, ihre Lieblichkeit, aber auch die melancholische Atmosphäre werden Freunde der Musikrichtung begeistern... Vielleicht eröffnet gerade ihre heutige Vertonung und Gestaltung manchem den Zugang zur unvergänglichen Schönheit der Wallfahrtspsalmen. (Kalonymos, Salomon-Steinheim-Institut für deutsch-jüdische Geschichte der Universität Duisburg-Essen, Ausgabe 4/2007) |
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Coverbild in Druckqualität als jpg-Datei zum Herunterladen. Das Bild ist 6cm x 6cm groß bei einer Auflösung von 300 ppi. | |||
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Detaillierte Track-Anmerkungen für Rundfunksender und Archive als pdf-Datei zum Lesen und Ausdrucken mit dem Adobe Reader. | |||
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Die Psalmen 120 bis 134 (Übersetzung nach F. E. Schlachter) |
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Psalm 120 Klagelied | |||
1 Ein Wallfahrtslied. Ich rief zum HERRN in meiner Not, und er erhörte mich. 2 HERR, rette meine Seele von den Lügenmäulern, von den falschen Zungen! 3 Was wird Er dir geben und was dir hinzufügen, du falsche Zunge? 4 Geschärfte Kriegerpfeile und glühendes Ginsterholz! 5 Weh mir, dass ich ein Fremdling bin in Meschech, dass ich wohne bei den Zelten Kedars! 6 Lange genug hat meine Seele gewohnt bei denen, die den Frieden hassen! 7 Ich bin für den Frieden; doch wenn ich rede, so sind sie für den Krieg. (vertonte Verse: kompletter Psalm, Musik von Waltraud Rennebaum) |
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Psalm 121 Fröhliches Loblied | |||
1 Ein Wallfahrtslied. Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen: Woher kommt mir Hilfe? 2 Meine Hilfe kommt von dem HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat! 3 Er wird deinen Fuß nicht wanken lassen, und der dich behütet, schläft nicht. 4 Siehe, der Hüter Israels schläft noch schlummert nicht. 5 Der HERR behütet dich; der HERR ist dein Schatten zu deiner rechten Hand, 6 dass dich am Tag die Sonne nicht steche, noch der Mond bei Nacht. 7 Der HERR behüte dich vor allem Übel, er behüte deine Seele; 8 der HERR behüte deinen Ausgang und Eingang von nun an bis in Ewigkeit. (vertonte Verse: 1-4, Musik von Waltraud Rennebaum) |
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Psalm 122 Gebet für Jerusalem | |||
1 Ein Wallfahrtslied. Von David. Ich freue mich an denen, die zu mir sagen: Lasst uns zum Haus des HERRN gehen! 2 Nun stehen unsere Füße in deinen Toren, Jerusalem! 3 Jerusalem, du bist gebaut als eine festgefügte Stadt, 4 wohin die Stämme hinaufziehen, die Stämme des HERRN - ein Zeugnis für Israel -, um zu preisen den Namen des HERRN! 5 Denn dort sind Throne zum Gericht aufgestellt, die Throne des Hauses David. 6 Bittet für den Frieden Jerusalems! Es soll denen wohl gehen, die dich lieben! 7 Friede sei in deinen Mauern und sichere Ruhe in deinen Palästen! 8 Um meiner Brüder und Freunde willen sage ich: Friede sei in dir! 9 Um des Hauses des HERRN, unsres Gottes, willen will ich dein Bestes suchen! (vertonte Verse: 1-3. 6-7, Musik von Waltraud & Raimund Rennebaum) |
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Psalm 123 Warten auf Gottes Gnade | |||
1 Ein Wallfahrtslied. Zu dir erhebe ich meine Augen, der du im Himmel thronst. 2 Siehe, wie die Augen der Knechte auf die Hand ihres Herrn, wie die Augen der Magd auf die Hand ihrer Gebieterin, so blicken unsere Augen auf den HERRN, unseren Gott, bis er uns gnädig ist. 3 Sei uns gnädig, o HERR! Sei uns gnädig; denn wir sind reichlich gesättigt mit Verachtung! 4 Reichlich gesättigt ist unsere Seele mit dem Spott der Sorglosen, mit der Verachtung der Hochmütigen! (vertont: Vers 2, Musik: Israel Harel / Raimund Rennebaum) |
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Psalm 124 Danklied | |||
1 Ein Wallfahrtslied. Von David. Wenn der HERR nicht für uns gewesen wäre - so sage Israel - 2 wenn der HERR nicht für uns gewesen wäre, als die Menschen gegen uns auftraten, 3 so hätten sie uns lebendig verschlungen, als ihr Zorn gegen uns entbrannte; 4 dann hätten die Wasser uns überflutet, ein Strom wäre über unsere Seele gegangen; 5 dann hätten die wild wogenden Wasser unsere Seele überflutet! 6 Gepriesen sei der HERR, der uns ihren Zähnen nicht zur Beute gab! 7 Unsere Seele ist entflohen wie ein Vogel aus der Schlinge des Vogelstellers; die Schlinge ist zerrissen, und wir sind entkommen! 8 Unsere Hilfe steht im Namen des HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat. (vertonte Verse: 7-8, Musik: Martin Neeb / Raimund Rennebaum) |
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Psalm 125 Gebet aus jüdisch-nationaler Sicht | |||
1 Ein Wallfahrtslied. Die auf den HERRN vertrauen, sind wie der Berg Zion, der nicht wankt, sondern ewiglich bleibt. 2 Wie Berge Jerusalem rings umgeben, so ist der HERR um sein Volk her von nun an bis in Ewigkeit. 3 Denn das Zepter der Gesetzlosigkeit wird nicht bleiben auf dem Erbteil der Gerechten, damit die Gerechten ihre Hände nicht nach Unrecht ausstrecken. 4 HERR, tue Gutes den Guten und denen, die aufrichtigen Herzens sind! 5 Die aber abweichen auf ihre krummen Wege, die lasse der HERR dahinfahren mit den Übeltätern! Friede sei über Israel! (vertonte Verse: kompletter Psalm, Musik von Waltraud Rennebaum) |
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Psalm 126 Wie Träumende | |||
1 Ein Wallfahrtslied. Als der HERR die Gefangenen Zions zurückbrachte, da waren wir wie Träumende. 2 Da war unser Mund voll Lachen und unsere Zunge voll Jubel; da sagte man unter den Heiden: "Der HERR hat Großes an ihnen getan!" 3 Der HERR hat Großes an uns getan, wir sind fröhlich geworden. 4 HERR, bringe unsere Gefangenen zurück wie die Bäche im Negev! 5 Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten. 6 Wer weinend hingeht und den Samen zur Aussaat trägt, der kommt gewiss mit Freuden zurück und bringt seine Garben. (vertonte Verse: kompletter Psalm, Musik von Waltraud Rennebaum) |
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Psalm 127 Die Mühe des Menschen und der Segen Gottes | |||
1 Ein Wallfahrtslied. Von Salomo. Wenn der HERR nicht das Haus baut, dann arbeiten umsonst, die daran bauen; wenn der HERR nicht die Stadt behütet, dann wacht der Wächter umsonst. 2 Es ist umsonst, dass ihr früh aufsteht und spät aufbleibt und sauer erworbenes Brot esst; solches gibt er seinem Geliebten im Schlaf! 3 Siehe, Kinder sind eine Gabe des HERRN, die Leibesfrucht ist eine Belohnung. 4 Wie Pfeile in der Hand eines Helden, so sind die Söhne der Jugend. 5 Wohl dem Mann, der seinen Köcher mit ihnen gefüllt hat! Sie werden nicht zu Schanden, wenn sie mit den Widersachern reden im Tor. (vertonte Verse: 1-4, Musik von Waltraud Rennebaum) |
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Psalm 128 Fröhlicher Segensspruch | |||
1 Ein Wallfahrtslied. Wohl jedem, der den HERRN fürchtet, der in seinen Wegen wandelt! 2 Du wirst dich nähren von der Arbeit deiner Hände; wohl dir, du hast es gut! 3 Deine Frau ist wie ein fruchtbarer Weinstock im Innern deines Hauses; deine Kinder wie junge Ölbäume rings um deinen Tisch. 4 Siehe, so wird der Mann gesegnet, der den HERRN fürchtet! 5 Der HERR segne dich aus Zion, dass du das Glück Jerusalems siehst alle Tage deines Lebens 6 und siehst die Kinder deiner Kinder! Friede sei über Israel! (vertonte Verse: 5-6, Melodie: David Vincrantz) |
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Psalm 129 Hilferuf des bedrängten Israel | |||
1 Ein Wallfahrtslied. Sie haben mich oft bedrängt von meiner Jugend an - so soll Israel sprechen -, 2 sie haben mich oft bedrängt von meiner Jugend an, und sie haben mich doch nicht überwältigt. 3 Auf meinem Rücken haben Pflüger gepflügt und ihre Furchen lang gezogen. 4 Der HERR ist gerecht; er hat die Stricke der Gottlosen zerschnitten. 5 Es müssen zu Schanden werden und zurückweichen alle, die Zion hassen; 6 sie müssen werden wie das Gras auf den Dächern, das verdorrt ist, bevor man es ausrauft, 7 mit dem kein Schnitter seine Hand füllt und kein Garbenbinder seinen Schoß; 8 von denen auch die Vorübergehenden nicht sagen: "Der Segen des HERRN sei mit euch! Wir segnen euch im Namen des HERRN!" (vertonte Verse: kompletter Psalm, Musik von Waltraud Rennebaum) |
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Psalm 130 Bußpsalm | |||
1 Ein Wallfahrtslied. Aus der Tiefe rufe ich zu dir, o HERR: 2 Herr, höre meine Stimme! Lass deine Ohren aufmerksam sein auf die Stimme meines Flehens! 3 Wenn du, o HERR, Sünden anrechnest, Herr, wer kann bestehen? 4 Aber bei dir ist die Vergebung, damit man dich fürchte. 5 Ich harre auf den HERRN, meine Seele harrt, und ich hoffe auf sein Wort. 6 Meine Seele harrt auf den Herrn mehr als die Wächter auf den Morgen, mehr als die Wächter auf den Morgen. 7 Israel, hoffe auf den HERRN! Denn bei dem HERRN ist die Gnade, und bei ihm ist Erlösung in Fülle. 8 Ja, er wird Israel erlösen von allen seinen Sünden. (vertonte Verse: 1-5, Musik von Raimund Rennebaum) |
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Psalm 131 Kindliche Ergebung | |||
1 Ein Wallfahrtslied. Von David. O HERR, mein Herz ist nicht hochmütig, und meine Augen sind nicht stolz; ich gehe nicht mit Dingen um, die mir zu groß und zu wunderbar sind. 2 Nein, ich habe meine Seele beruhigt und gestillt; wie ein entwöhntes Kind bei seiner Mutter, wie ein entwöhntes Kind ist meine Seele still in mir. 3 Israel, hoffe auf den HERRN von nun an bis in Ewigkeit! (vertonte Verse: kompletter Psalm, Musik: Elisheva Shomron / Raimund Rennebaum) |
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Psalm 132 Die Erwählung Zions | |||
1 Ein Wallfahrtslied. Gedenke, o HERR, dem David alle seine Mühsal, 2 dass er dem HERRN schwor und dem Mächtigen Jakobs gelobte: 3 "Ich will nicht in das Zelt meines Hauses gehen, noch mein Ruhelager besteigen, 4 ich will meinen Augen keinen Schlaf gönnen und meinen Augenlidern keinen Schlummer, 5 bis ich eine Stätte gefunden habe für den HERRN, eine Wohnung für den Mächtigen Jakobs!" 6 Siehe, wir hörten von ihr in Ephrata; wir haben sie gefunden im Gebiet von Jear! 7 Wir wollen kommen zu seiner Wohnung, wir wollen anbeten bei dem Schemel seiner Füße! 8 Mache dich auf, o HERR, zu deiner Ruhestätte, du und die Lade deiner Macht! 9 Deine Priester sollen sich in Gerechtigkeit kleiden, und deine Getreuen sollen jubeln. 10 Um Davids, deines Knechtes, willen weise das Angesicht deines Gesalbten nicht ab! 11 Der HERR hat David in Wahrheit geschworen, davon wird er nicht abgehen: "Einen von der Frucht deines Leibes will ich auf deinen Thron setzen! 12 Wenn dein Söhne meinen Bund bewahren und mein Zeugnis, das ich sie lehren will, so sollen auch ihre Söhne für immer auf deinem Thron sitzen!" 13 Denn der HERR hat Zion erwählt, hat sie zu seiner Wohnung begehrt: 14 "Dies ist für immer meine Ruhestatt, hier will ich wohnen; denn ich habe sie begehrt. 15 Ihre Nahrung will ich reichlich segnen, ihre Armen sättigen mit Brot. 16 Ihre Priester will ich mit Heil bekleiden, und ihre Getreuen sollen jubeln. 17 Dort will ich dem David ein Horn hervorsprossen lassen, eine Leuchte zurichten meinem Gesalbten. 18 Seine Feinde will ich mit Schande bekleiden; aber auf ihm soll seine Krone glänzen!" (vertonte Verse: 13-16, Musik von Waltraud Rennebaum) |
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Psalm 133 Lob der brüderlichen Gemeinschaft | |||
1 Ein Wallfahrtslied. Von David. Siehe, wie fein und wie lieblich ist’s, wenn Brüder in Eintracht beisammen sind! 2 Wie das feine Öl auf dem Haupt, das herabfließt in den Bart, den Bart Aarons, das herabfließt bis zum Saum seiner Kleider; 3 wie der Tau des Chermon, der herabfließt auf die Berge Zions; denn dort hat der HERR den Segen verheißen, Leben bis in Ewigkeit. (vertonte Verse: kompletter Psalm, Musik von Raimund Rennebaum) |
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Psalm 134 Feierliches Loblied im Tempel | (Teil 1) | ||
1 Ein Wallfahrtslied. Wohlan, lobt den HERRN, all ihr Knechte des HERRN, die ihr im Haus des HERRN steht in den Nächten! 2 Erhebt eure Hände in Heiligkeit und lobt den HERRN! 3 Der HERR segne dich aus Zion, er, der Himmel und Erde gemacht hat! (vertonte Verse: kompletter Psalm, Musik von Waltraud & Raimund Rennebaum) |
(Teil 2) | ||
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Ma'alot eine Stadt in Israel |
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Ma'alot liegt auf einem Plateau in der hügeligen Landschaft West-Galiläas im Norden Israels, etwa 10 km südlich der libanesischen Grenze. Die Stadt entstand in den 1950er Jahren, als Hunderttausende sephardischer Juden nach Israel einwanderten, Flüchtlinge aus nordafrikanischen Ländern wie Marokko und Tunesien, wo sie nicht länger in Sicherheit leben konnten. 1974 erlangte Ma'alot durch ein von Terroristen verübtes Massaker traurige Berühmtheit. Am Abend des 15. Mai, Israels Unabhängigkeitstag, kehrten Schüler aus Safed (Zfad) auf einer Wanderung zum Golan zur Übernachtung in einer Schule in Ma'alot ein. In dieser Nacht griffen drei aus dem Libanon eingedrungene arabische Terroristen, als israelische Soldaten verkleidet, die Schule an. Sie töteten den Wächter und einige Schüler und nahmen die Kinder, die sich nicht noch durch einen Sprung aus dem Fenster retten konnten, als Geiseln. Am nächsten Morgen präsentierten die Terroristen, die sich als Mitglieder der "Demokratischen Front für die Befreiung Palestinas" (DFLP) zu erkennen gaben, der israelischen Regierung ihre Forderungen: Sie verlangten die Freilassung arabischer Terroristen aus israelischen Gefängnissen, und zwar bis 18 Uhr desselben Tages; andernfalls drohten sie, die Kinder zu töten. Kurz vor Ablauf des Ultimatums stürmte eine Elite-Einheit der israelischen Armee das Gebäude. Der Befreiungsversuch misslang: die Terroristen ermordeten weitere 21 Kinder mit Gewehrschüssen und Handgranaten, bevor sie selbst erschossen wurden. |
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Ma'alot von Köln |
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Mitten in der Kölner Innenstadt schuf Dani Caravan eine imposante künstlerische Arbeit, welche fünfzehn biblische Psalmen mit der Stadt Köln verbindet. Die "Ma'alot von Köln" des bekannten israelischen Bildhauers und Architekten Caravan sind eine begehbare Installation, bei der nicht nur die Umgebung, sondern auch Formen, Maße, Zahlenmystik und vor allem die verwendeten Materialien eine Rolle spielen. Aus Granit, Gusseisen, Ziegelsteinen, Eisenbahnschienen, Gras und Bäumen entstand ein raumgreifendes Kunstwerk aus Wegen, Platten, Stufen, Plastiken, Toren und Türmen. Eigentlich erzählt das Werk keine bestimmte Geschichte, auch will es dem Besucher keine vorgegebenen Zusammenhänge aufdrängen. Vielmehr will es dazu inspirieren, sich aktiv auf die Verbindung von Kunst und Leben, von Vergangenem und Gegenwärtigem, von Bedrückendem und Befreiendem einzulassen. Der Weg beginnt tief unten am Wasser des Rheins. Nach wenigen Stufen erblickt man eine Sammlung von 15 Plastiken. Jedes der behauenen und von Wasser umflossenen Bauzierteile enthält verwinkelte Treppenstufen in unterschiedlicher Form, Größe und Anordnung. Man kann sie besteigen, zwischen ihnen hindurchgehen oder sich einfach darauf setzen um auszuruhen (Abb. 1). Dort befindet sich ein kleines rundgemauertes Becken, das dazu dient, Tau- und Regenwasser zu sammeln. Direkt aus dieser Erdkuhle geht eine Eisenbahnschiene hervor, die den Aufstieg der "Kölner Ma'alot" einleitet. Die hier symbolisch angedeutete Begegnung zwischen Himmel (Tau und Regen) und Erde (Kuhle und Eisenbahnschiene) gehört wesentlich zum Werk Caravans. Weiter geht es über breit angelegte Treppenstufen vorbei an der Kölner Philharmonie und zwei Museen zu einem wuchtigen, schwarzweißen Turm. Übrigens verläuft das Treppengeländer exakt über der bereits erwähnten Eisenbahnschiene (Abb. 2). Sie weist nicht nur auf die Nähe des Bahnhofs, sie steht auch für die Schreckensbilder, die tief in der Erinnerung des Künstlers eingraviert sind: die Todeszüge deportierter Juden. Bemerkenswert ist, dass er sechs aneinander gelegte Schienen aufwärts laufen lässt. Fast so als wollte er sagen: "Der Weg des Menschen, wie Gott ihn sich gedacht hat, führt letztlich nach oben, ins Leben. Doch geschieht das nicht ohne Leiden." Die Zahl 6 steht für sechs Millionen ermordete Juden. Alle von Caravan verwendeten Maße lassen sich mit den Ziffern 6 und 18 (3 x 6) verbinden, auch beinhalten sämtliche Bau- und Gestaltungselemente Zahlensymbolik. Zahlen haben im Hebräischen stets auch sinngebende Bedeutung, als Wort gelesen bedeutet die Zahl 18 "Chai", zu deutsch "Leben". Alsbald steht der Besucher vor dem oben erwähnten Turm, der wiederum aus sechs, je drei schwarzen und drei weißen Granitblöcken gebaut ist (Abb. 3). Die letzte Etappe führt entlang der durchgehenden Eisenbahnschiene zu einer in den Boden eingelassenen Platte am Kölner Dom, dem Ziel des Aufstiegs. Der Kölner Dom ist zwar nicht der Jerusalemer Tempel, aber für die Kölner ist er doch ein ehrwürdiges Heiligtum. Akustische Stille wird man in so unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofs zwar vergeblich suchen, doch kann auch dieser Aufstieg besinnlich stimmen. Vermutlich haben schon viele Besucher der Stadt Köln Caravans Stufen-Installation unwissend betreten, so harmonisch ist sie in ihre Umgebung eingebettet und fügt sich ins Stadtbild ein. Leider fehlt es vor Ort an Wegweisern und Erläuterungen zu diesem außergewöhnlichen Kunstwerk, das im Jahre 1986 fertig gestellt und eingeweiht wurde. Wer hier jedoch bewusst Schritt für Schritt hinaufsteigt, geht nicht bloß über Steine und Treppen, sondern er begibt sich gleich einem Pilger auf den Weg zu einem höheren Ziel. Gleich den Israeliten, die sich vor Tausenden von Jahren Psalmen singend zur Wallfahrt nach Jerusalem aufmachten und dadurch aus ihrem Alltag herausgenommen waren, kann der aufmerksame, an Kunst interessierte Besucher inmitten von Großstadtlärm und hastig eilenden Menschen an diesem Ort innehalten und stille werden. Und sollte er den biblischen Liederzyklus der "Shirei ha Ma'alot" kennen und lieben, so darf er hier und heute ebenso wie seinerzeit die jüdischen Pilger Psalmen singend vorangehen, aufschauen zu Gott und beten. Für ihn bekommt das Ganze auch die hier verlegte Eisenbahnschiene aus deutscher Produktion einen besonderen Klang, und er kann spüren, wie Geschichte, Gegenwart und Zukunft einander berühren. Der gewählte Platz für dieses künstlerische Objekt ist kein Zufall, denn ganz in der Nähe befand sich, bis zu seiner Zerstörung im 15. Jahrhundert, eines der größten jüdischen Viertel Deutschlands. Noch heute lernen interessierte Touristen ausgehend von diesem Standort unter fachkundiger Führung das "Jüdische Köln" kennen. © 2008 Waltraud Rennebaum |
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